Während alle anderen Parteien den Klimaschutz nicht mal mehr in den Mund nehmen wollen, redet eine Partei besonders gerne darüber – die AfD. Neben der Migration inszeniert sie die Klimapolitik als größte Bedrohung für „nationale“ Lebensweise und Industrie. Mit Wahlplakaten,auf denen „Kein SUV ist illegal„ steht, und der Ankündigung, die „Windmühlen der Schande“ einzureißen, könnte die AfD bei der Bundestagswahl einen historischen Erfolg erzielen.
Auch Trump zog mit dem Versprechen ins Weiße Haus ein, sämtliche Klimaschutzmaßnahmen zurückzunehmen und die fossile Energiegewinnung auszubauen – „Drill, baby, drill„. Diese feindliche Haltung gegenüber Klimagerechtigkeit wird von faschistischen Parteien wie den Fratelli d’Italia, dem Front National und der FPÖ nicht bloß geteilt, sie ist auch ein entscheidender Faktor für ihren politischen Aufstieg.
Hatte die Klimabewegung 2019 kurzzeitig Aufwind, so ist sie mit dem enormen Rechtsruck untergegangen. Im Jahr 2025 wirkt sie niedergeschlagen, defensiv und dient den Rechten als Feindbild. Der Begriff „Ökosozialismus„ existiert im politischen Diskurs nicht als ernstzunehmende Lösung, sondern ausschließlich als abwertender Kampfbegriff der Rechtengegen die Politik der Grünen.
Der globalen Rechten scheint eine Verkehrung gelungen zu sein, in der nicht mehr die Klimakrise, sondern ihre Begrenzung – sei sie noch so kläglich – zur Dystopie stilisiert wird. Das klassenübergreifende Versprechen des neuen Faschismus scheint keine Grausamkeit zu scheuen, um das westliche Wohlstandsmodell abzuschotten und zu verteidigen – auf Kosten von Milliarden Menschen im globalen Süden.
Mit Tatjana Söding und Lasse Thiele sprechen wir über den Zusammenhang zwischen der Klimakatastrophe und dem gegenwärtigen Siegeszug des Faschismus und darüber, wie wir beides bekämpfen können.
Eine Veranstaltung von TOP B3rlin.
New Drills – Über Klimakrise & Faschismus:
- Datum: 11. Februar 2025
- Uhrzeit: 19h
- Ort: Museum des Kapitalismus
- Eintritt: frei